Besichtigung des Kernkraftwerks Gundremmingen
In Gundremmingen steht eines der noch verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland, die aktiv in Betrieb und damit am deutschen Stromnetz sind. 2021 wird auch dieses seinen letzten aktiven Reaktor vom Netz nehmen und mit dessen Rückbau beginnen. Deshalb nutzten die Schülerinnen und Schüler der T12a, der T12b, sowie einige der T12d die wahrscheinlich letzte Chance, ein solches Kraftwerk zu besuchen. Dies geschah im Rahmen einer Exkursion im Fach Chemie am 21. Januar 2020.
Nach einer kurzen Besichtigung des Infocenters, in welchem mit Modellen die grobe Funktion eines Kernkraftwerks gezeigt und mit zahlreichen Experimentierständen die Radioaktivität von verschiedenen Stoffen veranschaulicht wird, begrüßte uns eine Mitarbeiterin in einem Vortragssaal. Bevor sie mit ihren Ausführungen begann, teilte Sie uns mit, dass wir aus Sicherheitsgründen leider nicht mit so einer großen Gruppe das Innere des Kraftwerks betreten dürften. Jedoch konnte uns die Mitarbeiterin, dank der Präsentation und diversen anschaulichen Materialien, sehr detailliert den Aufbau und die Funktionsweise des Kernkraftwerks erklären. Ebenso wies sie auf die zahlreichen Sicherheitseinrichtungen der Anlage hin, die das Kraftwerk vor jeglichen Bedrohungen wie Naturkatastrophen oder auch Terroranschlägen schützen sollen. Nach einer kurzen Pause, die mit einer kleinen Brotzeit versüßt wurde, beantwortete sie uns alle Fragen von der Produktion des Brennstoffs Uran-235 bis zur Endlagerung des Atommülls. Anschließend ging Sie noch darauf ein, wie der Rückbau des Kraftwerks von statten gehen soll, welche Schritte eingehalten werden müssen, um so wenig verunreinigtes Material wie möglich zu produzieren und wie der unvermeidbare atomar verseuchte Müll fachgerecht und so umweltfreundlich wie möglich gelagert wird. Abschließend zeigte sie uns noch einen 20-minütigen Film, in welchem die groben Infos des Vortrags nochmals zusammengefasst wurden, wie beispielsweise, dass im Falle eines auftretenden Fehlers die dreifach abgesicherten Steuerstäbe sofort ausfahren, um eine unkontrollierte Kernspaltung zu verhindern, die zu einer Kernschmelze führen könnte.
Alles in allem war dies eine sehr informative und interessante Exkursion, die man, falls sich die Möglichkeit nochmals vor der endgültigen Abschaltung des Kernkraftwerks ergeben sollte, als Exkursion für andere Klassen im nächsten Schuljahr in Betracht ziehen sollte.
Fabian Meister und Eduard Walter, T12a